Der fidele Bauer
Operette in einem Prolog und zwei Akten von Victor Léon
Musik von Leo Fall
Zum Stück:
Leo Falls Musik ist beschwingt, geistreich und voll wunderbarer Melodien. Der in Olmütz geborene Österreicher erlebte seinen Durchbruch mit der Operette „Der fidele Bauer“, die 1907 in Mannheim unter der Leitung von niemand Geringerem als Robert Stolz uraufgeführt wurde. Veredelt mit dem Textbuch des begnadeten Librettisten Victor Léon wurde „Der fidele Bauer“ in den Folgejahren landauf, landab gespielt und kam bis 1921 auf 7.372 Vorstellungen. Die heuer in Schloss Zell inszenierte Fassung des „Fidelen Bauers“ bedient sich zudem eines dramaturgischen Kniffs: Durch Rückblenden wird der sich über 15 Jahre erstreckende Handlungsbogen charmant und humorvoll in Szene gesetzt.
Inhaltlich widmet sich Fall der nur scheinbar unüberwindlichen Kluft zwischen Stadt und Land: Matthäus Scheichelreuther ist ein verwitweter und wenig begüterter Bauer, der im oberösterreichischen Oberwang am Mondsee lebt. Die Liebe zu den Menschen und sein stets heiteres Gemüt zeichnen ihn aus und so ist er im Dorf angesehen und bei jedermann beliebt. Dem letzten Wunsch seiner Frau entsprechend schickt er den gemeinsamen Sohn Heinrich nach Wien, wo er Theologie studieren soll, um später Pfarrer zu werden. Die Tochter, Annamirl, hingegen ist dazu ausersehen, eines Tages vorteilhaft zu heiraten und eine gute Ehefrau zu werden. Viele Jahre später kehrt Heinrich als „Gstudierter“ zum ersten Mal wieder in sein Heimatdorf zurück. Wie sich herausstellt, hat er die Theologie bald an den Nagel gehängt und sich stattdessen dem Medizinstudium zugewandt. Sein Vater muss schmerzhaft feststellen, dass sich der Sohn seiner bäuerlichen Herkunft schämt und zu einem arroganten Schnösel geworden ist. Heinrich ist nur kurz heimgekommen, um seiner Familie mitzuteilen, dass er sich mit einer Berlinerin aus gehobener Gesellschaftsschicht verlobt hat. Die Hochzeit findet in acht Tagen in Wien statt, Vater und Schwester sind allerdings aufgrund ihrer bäuerlichen Herkunft nicht eingeladen. Doch das lassen die beiden nicht auf sich sitzen: Gemeinsam mit Freunden machen sie sich auf den Weg in die Hauptstadt und sind fest entschlossen, sich diese Festlichkeit nicht entgehen zu lassen. Dass dieses Vorhaben nicht ohne gröbere Turbulenzen verlaufen kann, versteht sich von selbst …
Besetzung:
Matthäus Scheichelreuther („Zipflhaubn-Bauer“) KS Josef Forstner
Heinrich Scheichelreuther, sein Sohn Gerd Jaburek
Annamirl Scheichelreuther, seine Tochter Jenifer Lary
Heinrich Lindoberer, Dorfbürgermeister und Holzfabrikant Alois Walchshofer
Vincenz, sein Sohn Harald Wurmsdobler
Friedrich von Grunow, Berliner Sanitätsrat Claus J. Frankl
Viktoria, seine Gattin Adelheid Brandstetter
Friederike, seine Tochter Christine Ornetsmüller
Fritzchen von Grunow/ein Soldat Michael Zallinger
Franz, ein Studienfreund Michael Kaltseis
Zopf, Dorfgendarm Ludwig Aichinger
Raudaschl, ein Bauer Claus J. Frankl
Endletzhofer, ein Bauer Michael Kaltseis
Resi, eine Kellnerin Christine Ornetsmüller
Toni, ein Blumenlieferant/ein Soldat Franz Pittrof
Taxifahrer/ein Soldat Alexander Hochholzer
Klein Heinerle Patrick Pointner
Orchester sINNfonietta
Musikalische Leitung Gerald Karl
Regie Manuela Kloibmüller
Bühnenbild und Kostüme Isabella Reder
Maske Pascal Richter