Programm
ZWEI HERZEN IM DREIVIERTELTAKT
(Der verlorene Walzer)
Operette nach dem Film „Zwei Herzen im Dreivierteltakt“ von Walter Reisch und Franz Schulz
Buch von Paul Knepler und J. M. Welleminsky
Musik von Robert Stolz
Mit Gabriele Rösel, Martha Matscheko, Agnes Palmisano; George Kounoupias, Simon Schober, Claus J. Frankl, Harald Wurmsdobler, Michael Zallinger u. a.
Regie: Manuela Kloibmüller
Bühne: A. Daphne Katzinger
Kostüm: Petra Teufelsbauer
Dramaturgie: Claus J. Frankl
Choreografie: Daniel Morales Perez
Grundidee:
In einer Welt, wo äußerliche Bedrohungen groß sind, ist es gut, wenn es einen Ort gibt, wo man für eine gewisse Zeit seine Seele baumeln lassen kann: Das Theater. Allerdings hat auch das Theater mit Problemen zu kämpfen, Rentabilität, Besucher*innen, deren Ansprüche sich auf seichte Unterhalt reduzieren…….. Über alle dem steht die Liebesgeschichte zwischen Hedi und Toni.
Unter der Regie von Géza von Bolváry entstand ein Tonfilm der erstmals am 13. März 1930 in die Kinos kam. Es spielten Gretl Theimer, Walter Janssen, Willi Forst, Irene Eisinger, Oskar Karlweis und Szöke Szakall die Hauptrollen. Das Lexikon des internationalen Films urteilte: „Erster Tonfilmerfolg des Regisseurs…….“ Es kann hier jedoch nicht von einer Operettenverfilmung gesprochen werden, weil der Film vor der Bühnenfassung entstanden war.
Inhalt: Theater auf dem Theater
Die Zwillingsbrüder Nicki und Vicky Mahler schreiben am Libretto für eine neue Operette des Komponisten Toni Hover. Dem Werk fehlt nur noch ein zugkräftiger Walzer – aber Toni will nichts einfallen. Denn mit der für die Hauptrolle vorgesehenen – und mit Toni liierten – Operettendiva Anny Lohmeyer hat er sich überworfen. Es muss also dringend eine neue Muse her! Auch die beiden Librettisten sind der Meinung, dass Toni nur von einer charmanten Dame zu Höchstleistungen angeregt werden kann und haben hierfür bereits die redselige Soubrette Mizzi auserkoren. Doch daraus wird nichts. Denn Nickis und Vickys blutjunge Schwester Hedi hat schon lange ein Auge auf Toni geworfen und will selbst die Rolle der Muse spielen. Sie erscheint Toni als Fee Florabella – und er ist so entzückt von ihr, dass ihm die zündende Walzermelodie wie von selbst zufliegt. Dummerweise vergisst er seine euphorische Komposition, sobald die Fee spurlos verschwindet. Der Walzer scheint verloren, die neue Liebe verschollen, die anstehende Operettenpremiere gefährdet. Doch dann kehrt die schöne Muse in letzter Sekunde zurück und lässt alle Herzen höher schlagen…
Die 1933 am Stadttheater (heute Opernhaus) Zürich uraufgeführte Operette schwelgt nicht nur in dreivierteltaktiger Walzerseligkeit, sondern bietet auch musikalische Höhepunkte mit Foxtrott-, Blues- und Slowfox-Rhythmus. Zu diesen zählen neben dem Titellied „Zwei Herzen im Dreivierteltakt“ auch „Auch du wirst mich einmal betrügen, auch du“, „Du bist meine schönste Träumerei“, „Das ist der Schmerz beim ersten Kuss“, „Meine kleine Schwester heißt Hedi“, „Heute besuch ich mein Glück“ uvm.
Wir, die Pramtaler Sommeroperette, verstehen uns als das interessanteste kammermusikalische Operettenfestival im süddeutschen Sprachraum. Weil wir Operette als ernstzunehmendes Genre begreifen und im ländlichen Raum einen niederschwelligen Zugang zur sogenannten „Hochkultur“ bieten.